RE: Schnee von vor sieben Jahren ["Richtlinien sind im ersten Eintrag zu lesen] - 2

Nun hatte Harry wirklich das Verlangen seinen Kopf irgendwo gegenzuschlagen. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Als er dann in den Gemeinschaftsraum kam wurde er auch schon von Ron und Hermine ausgefragt, wo er war. Er kanzelte sie mit einer wenig glaubwürdigen Geschichte ab und verschwand nach oben. Er musste dringend seine Hausaufgaben erledigen, wenn er sie bis morgen fertig haben wollte.
Nach dem Essen machte er sich dann gleich in die Kerker des Schlosses und war Gott sei Dank pünktlich. Er wollte Snape nicht einen weiteren Grund für Gemeinheiten bieten.

"Potter! Es ist eine Freude zu sehen, dass sie es endlich mal geschafft haben pünktlich zu sein. Kommen sie endlich her und stehen nicht da wie ein Ölgötze. Sie werden die Molchsaugen dort auf dem Tisch vorbereiten und wehe ihnen ich sollte auch nur einen Fehler feststellen."
Professor Snape war wieder voll in seinem Programm. Seine Laune befand sich auf dem Nullpunkt erst konnte dieser impertinente engel nicht geradeaus laufen und dann wollte Dumbledore auch noch, dass er seinen Goldjungen unterrichtete. Snape hätte kotzen können.

Doch davon hatte der Jüngere noch keine Ahnung und machte sich schnell an seine Arbeit. Äußerst sorgfältig achtete er darauf nichts falsch zu machen, da sein Lehrer noch schlechterer Laune wie sonst schien. Drei Stunden später war er endlich fertig und völlig geschafft. Snape kontrollierte alles 4 mal und musste verstimmt feststellen, dass Potter keinen Fehler gemacht hatte. Mit einem knappen Nicken gab er sein OK und Harry wollte schon aus den Räumen fliehen als er zurück gehalten wurde.

"Morgen nach dem Abendessen hier!"

Verwirrt blickte er zu Snape.
Mit einem mörderichen Blick fügte er hinzu. "Dumbledore möchte, dass ich sie trainiere."

Kaum hatte Harry die Tür von außen geschlossen seufzte er grabestief auf. Wenn er dies noch im Klassenzimmer getan hätte, hätte er sich sicherlich wieder Nachsitzen eingehandelt. Was hatte er bloß in seinem letzten Leben so schlimmes verbrochen, dass er dies hier verdiente? Noch einmal seufzte er, dann machte er sich auf dem Weg zum Gryffindor-Turm.
Er brauchte für die Strecke eine gute halbe Stunde, denn die Treppen drehten sich immer wieder in die, für ihn, falsche Richtung. Fluchend stand er vor dem Portrait der fetten Dame, die ihm natürlich auch erst noch einen Vortrag über Manieren und Umgangsformen hielt, bevor sie ihm gestattete den Gemeinschaftsraum zu betreten. Der junge Zauberer hoffte eigentlich nur noch so schnell wie möglich ins Bett zu kommen, denn es war schon weit nach Ausgangssperre, aber er hatte sich getäuscht.
Vor dem Kamin saßen seine beiden besten Freunde, Ron und Hermine, und warteten darauf, dass er endlich wieder erschien. Kaum hatte sich das Portrait hinter ihm geschlossen, fing die junge Hexe auch schon an zu zetern.

"Harry, weißt du eigentlich wie spät es ist? Als Vertrauensschülerin müsste ich dir jetzt mindestens zwanzig Punkte abziehen. Was hast du dir dabei gedacht? Sag schon?"

Der Grünäugige war im ersten Moment total überfahren. Sein Blick wanderte von Hermine zu Ron und wieder zurück. Sein Kunpel zuckte auf seine ungestellte Frage nur mit den Schultern und sah ihn ebenfalls fragend an.

Harry wurde nun wirklich wütend. Nicht nur, dass er Snape nun regelmäßig sehen müsste und das AUßERHALB des Unterrichts... Was bildete sich Hermine ein?

"Oh es war mir ein Vergnügen drei Stunden lang ecklige Zaubertränkezutaten zu verarbeiten. Entschuldige das meine STRAFARBEIT so lange gedauert hat. War echt das reinste Vergnügen," meinte er nur hönisch und ging dann hoch zum Schlafsaal.

Er hasste sein Leben!

Obwohl er vor Wut kochte und genau wusste das er jetzt sowie so nicht einschlafen würde, machte er sich bettfertig. Leise in sich hineingrummelnd zog er sich um und verschwand dann in seinem bordeauxfarbenen Himmelbett. Mit Nachdruck zog er um sich die Vorhänge zu, er wollte keinen mehr sehen und schon gar nicht Ron oder noch schlimmer Hermine.
Er kuschelte sich in seine Decke und dachte über den vergangenen Tag nach. Sollte er bei Snape etwa wieder Oklumentik lernen? Wenn ja, dann konnte das nur in einem Reinfall enden. Seufzend drehte er sich auf die andere Seite und schloss die Augen, versuchte so doch noch etwas von dem dringend benötigten Schlaf zu bekommen. Vor allem, wenn er an den morgigen Nachmittag dachte.

Am nächsten Tag stand er mit Kopfschmerzen auf. Er hatte nur 3 Stunden schlafen können und dementsprechend war er schlecht gelaunt. Die anderen schliefen noch, aber das war ihm recht. Leise schlich er sich ins Bad und genehmigte sich eine schöne warme Dusche. Danach ging es ihm sogar etwas besser und er ging zum Frühstück. Die große Halle war noch sogut wie leer.

Mit hängenden Schultern ließ er sich auf seinem Platz fallen und bediente sich an den schon reichlich aufgetragenen Speisen. Während er total vertieft in seinem Essen rum stocherte, bekam er nicht mit, wie der gefürchtetste Lehrer die große Halle betrat. Snape beobachtete seine Nemesis dabei, wie dieser sehr konzentriert sein Rührei von einer Seite des Tellers zur anderen schob und wieder zurück. Er hoffte, dass Potter mit dieser Arbeit nicht überfordert war. Ruhig setzte er sich an seinen Platz nahm sich einen Kaffee und beobachtete still und unauffällig den Gryffindor.

Mit einigem Erstaunen musste Snape sich eingestehen, dass er sich langsam etwas über den goldenen Jungen wunderte und sich Gedanken machte. Er schien seinen Freunden aus dem Weg zu gehen und verhielt sich generell sehr verschlossen in letzter Zeit. Zudem sah er aus als wäre er von einem Hippofreif überrannt worden und schauffelte sich nicht wie gewohnt immer eine Menge Ei in den Mund um dann von schrecklich süßem Marmeladentoast abzubeißen... Mit einem Schlag verschlechterte sich seine Laune. Warum zum Teufel kannte er die seltsamen Essgewohnheiten von POTTER?! Er grumelte in seinen Kaffee.

Nachdem er seinen Kaffee, natürlich rabenschwarz, aus hatte, warf er noch einmal einen Blick auf Potter und verließ dann mit wehenden Roben die Halle. Soweit kam es noch, dass er sich sorgende Gedanken um diesen impertinenten Bengel machte. Eilig verschwand er in seinen Gefilden. Hier, so hoffte er, würde er von solchen Gedanken vorerst verschont. Obwohl, die erste Stunde hatte er die Gryffindors. Heute blieb ihm aber auch nichts erspart.
Harry hatte weder mitbekommen, wie der Professor den Raum betrat, noch ihn wieder verließ. Selbst als sich die Halle langsam füllte, bekam er dies nicht mit.